Cathleen Schuster

Marcel Dickhage

Screening: titre provisoire (Cathleen Schuster & Marcel Dickhage), A cold case or happiness (2023)

Einführung und Moderation: Prof. Dr. Markus Heinzelmann und Dr. Maria Bremer, im Anschluss Künstler*innengespräch

Situation Kunst, Obergeschosssaal des Kubusgebäudes

Do, 4. Juli 2024, 14-16 Uhr

Im 34-minütigen Film-Loop mit dem Titel A cold case or happiness nähern sich drei Performer*innen dem Paradox eines glücklichen Lebens in Zeiten verschieden sich überlagernder Krisen der Gegenwart, wie Immobilienkrise, Anthropozän oder Kapitalozän. In einer szenischen Gegenwart der Widersprüche im zeitgenössischen Los Angeles verhandeln sie mit ihren Körpern und Worten Momente von Solidarität und Widerstand. Der Film geht zurück auf eine Frage, die die promovierte Schriftstellerin, engagierte Feministin und Kommunistin Erika Runge in den 1960er-Jahren angeregt hat: Kann ein Glücksanspruch unter diesen spezifischen Bedingungen das System sprengen?

Im Anschluss an die Filmvorführung findet ein Gespräch mit den Künstler*innen titre provisoire (Cathleen Schuster und Marcel Dickhage) statt. Neben den Inhalten und Techniken des Filmes wird auch die damit einhergehende Reflexion künstlerischer Lebensformen und Arbeitsweisen zum Diskussionsgegenstand.

Die Veranstaltung folgt auf das Screening des vielfach prämierten Dokumentarfilms Warum ist Frau B. glücklich? (1968, WDR, 43 Min.) – für welchen Regisseurin Erika Runge die Bergarbeiterwitwe, Hausfrau und Putzkraft Maria Bürger einlud, die Rolle ihres eigenen Lebens zu spielen – am vorangehenden Abend (Mi, 3. Juli, 18–20 Uhr, Museum unter Tage).

titre provisoire ist eine künstlerische Kollaboration zwischen Cathleen Schuster und Marcel Dickhage. Sie sind Alumni des Whitney Independent Study Program sowie der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig und ihre Arbeiten wurden auf der Singapur Biennale 2019, in der Sharjah Art Foundation, bei after the butcher Berlin, im Taxispalais Kunsthalle Tirol, im Kunstverein Harburger Bahnhof Hamburg, in der Berlinischen Galerie, im GfZK Leipzig, bei Ludlow 38 New York, in der Kunsthalle Düsseldorf, bei SAVVY Contemporary und auf der Kyiv Biennale 2015 gezeigt. Zuletzt konzipierten sie das Publikations- und Screening-Programm „Coincidences in Prepositions“ in Kollaboration mit Renan Laru-an, dem Vargas Museum Manila und dem Harun Farocki Institut Berlin. Das Filmprojekt A cold case or happiness wurde im Frühjahr 2023 im Rahmen einer Residenz des MAK-Schindler Programms in Los Angeles ausgearbeitet.

In Kooperation mit dem DFG-Graduiertenkolleg 2132 „Das Dokumentarische. Exzess und Entzug“ (Ruhr-Universität Bochum). Eintritt frei; eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Museum unter Tage/Situation Kunst (für Max Imdahl)

Nevelstraße 29c (im Parkgelände von Haus Weitmar)

44795 Bochum | T +49 234 2988901 | www.situation-kunst.de