Dirk Reinartz, o. T. (Walzen der Grobbleche für die Skulptur „Dirk’s Pod“ in der Dillinger Hütte in Dillingen), 2003, © Dirk Reinartz Estate / Deutsche Fotothek und Stiftung F.C. Gundlach

Ein Projekt der Stiftung Situation Kunst, Bochum
Ausstellung im Kubus von Situation Kunst (für Max Imdahl)

„Meine früh getroffene Entscheidung, ortsbezogene Skulpturen aus Stahl zu machen, trieb mich aus dem traditionellen Künstleratelier. Stahlwerke, Schiffswerften und Fabriken wurden zu meinen erweitereten Ateliers.“
Mit diesen Worten verweist der US-amerikanische Bildhauer Richard Serra auf die Prozesse, die zur Entstehung seiner oft großformatigen Skulpturen erforderlich sind. Ebenso wie seine häufig im öffentlichen Raum installierten Werke das Museum als alleinigen Ausstellungsort verlassen, verlagert sich die höchst aufwendige Produktion der Skulpturen vom Atelier in die Stahlwerke. An die Stelle einsamer künstlerische Handarbeit tritt ein komplexer, energieintensiver und arbeitsteiliger Prozess in der Schwerindustrie. Aus industrieller Zusammenarbeit gehen jeweils einzigartige Kunstwerke hervor, und nicht selten führt die Auseinandersetzung mit den industriellen Arbeitsweisen zu neuen Werken:
work comes out of work

Der Fotograf Dirk Reinartz hat über viele Jahre hinweg im Auftrag von und in Zusammenarbeit mit Richard Serra die Entstehung und den Aufbau von dessen Skulpturen fotografisch begleitet. Dabei entstanden Bilder, die weit über eine reine Dokumentation hinausgehen und eine eigene Bildqualität entwickeln. Reinartz‘ subtil graduierte Schwarz/Weiß-Fotografie fängt die besondere Atmosphäre im Walzwerk, in der Schmiede und in der industriellen Weiterverarbeitung ein, ohne auf vordergründige Effekte zu zielen. Sowohl die Produktion der einzelnen Skulpturenelemente als auch die fertig installierten Werke hält Reinartz in eindrücklichen Aufnahmen fest, gleichermaßen zurückhaltend und souverän.

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