Kunstgeschichte als systematische Wissenschaft und historische Disziplin erforscht die europäische und die europäisch geprägte Kunst von der Spätantike bis zur Gegenwart. Die Definition ihrer Interessen, Methoden und Gegenstände unterliegt historischen Wandlungen. Das Feld ihrer zentralen Forschungsbereiche – die Gattung Architektur, Plastik, Malerei, Grafik und Kunstgewerbe – hat sich im Prozess der Moderne zunehmend entgrenzt und auf alle Bereiche der visuellen Kultur erweitert, so dass inzwischen auch Photographie, Film, Design, Performancekunst, Neue Medien etc. in das Fach integriert sind. Ergänzt wird dieser Bereich durch die Kunstliteratur und -theorie. Die strukturelle Vielfalt der Kunstwerke und ihrer Funktion begründen starke interdisziplinäre Verflechtungen des Faches. Da die europäische Kunst nicht nur enge Vernetzungen aufweist, sondern auch außereuropäische Kunstentwicklungen beeinflusst beziehungsweise aufgenommen hat, ist das Fach international ausgerichtet.

Das Studium der Kunstgeschichte hat den Erwerb grundlegender fachlicher Kompetenzen zum Ziel. Auf breiter, exemplarischer Materialbasis soll die Fähigkeit zur Beschreibung, Analyse und Interpretation von Kunstwerken im historischen Kontext entwickelt werden. Grundlagen hierfür sind Kenntnis, Reflexion und Anwendung der kunsthistorischen Methoden. Der Überprüfung der eigenen Argumentation dient die kritische Einschätzung kunstgeschichtlicher Diskussionen vor dem Hintergrund wissenschaftshistorischer Entwicklungen. Im Hinblick auf die spätere Berufsausübung soll die Fähigkeit zur anschaulichen Darstellung von Fakten und Interpretation in mündlicher wie schriftlicher Form erworben werden.