≫Mittelalterliche Mythenrezeption. Paradigmen und Paradigmenwechsel≪ lautete das Thema einer wissenschaftlichen Tagung, die vom 2. bis zum 4. Juni 2016 an der Ruhr-Universität Bochum stattfand.
Es ging um die Frage, wie, unter welchen Bedingungen und mit welchen Absichten Mythen der antiken Tradition, insbesondere der griechischen und der römischen Kultur, im Mittelalter rezipiert wurden.
Ziel der Tagung war es, diese Fragestellung über die Breite der Gattungen (Literatur,
Bildkünste) hinweg zu untersuchen und dementsprechend disziplinenübergreifend zu arbeiten. Dazu gehörte maßgeblich, zu untersuchen, welche Erkenntnisse sich aus den jeweiligen künstlerischen Produkten unterschiedlicher Art selbst und aus deren Entstehungskontext herleiten lassen. In der Zusammenschau der erreichten Ergebnisse war es zugleich das Ziel, für das Phänomen mittelalterlicher Mythenrezeption eine chronologische Binnenstrukturierung in den Blick zu nehmen, die es erlaubt, historisch relevante Phasen und Umbrüche zu definieren.
Das entsprechende methodische Spektrum, das sich mit unterschiedlichen Gewichtungen in den Beiträgen entfaltet, soll mit dem Paradigma-Begriff im Untertitel des nun vorgelegten Bandes umrissen werden.
Das Buch versteht die betreffenden mittelalterlichen Phänomene als selbstbewusste, absichtsvolle Kreationen.
Projektleitung: Prof. Dr. Ulrich Rehm